Der Wald in der Poesie
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O Täler weit, o Höhen,
O schöner, grüner Wald
Du meiner Lust und Wehen
Andächt'ger Aufenthalt!
Da draußen stets betrogen,
Saust die geschäft'ge Welt,
Schlag noch einmal den Bogen
Um mich, du grünes Zelt
Da steht im Wald geschrieben
Ein stilles, ernstes Wort
Vom rechtem Tun und Lieben,
Und was des Menschen Hort.
Ich habe treu gelesen
Die Worte schlicht und wahr,
Und durch mein ganzes Wesen
Ward's unaussprechlich klar.
~Joseph von Eichendorff~
Wer durch den Wald wandert, erlebt die Persönlichkeiten der Bäume.
Dort stehen sie schweigend und würdevoll, doch niemals unfreundlich.
Und oft ist uns dann, als würden sie mit voller dunkler Stimme mit uns reden.
~John F. Carlson~
Wir sind alle Blätter an einem Baum,
keins dem anderen ähnlich,
das eine symmetrisch, das andere nicht
und doch alle gleich wichtig dem Ganzen.
~Gotthold Ephraim Lessing~
Dieses Gewächs ... gleicht dem Menschen.
Er hat eine Haut, das ist die Rinde;
sein Haupt, das Haar sind die Wurzeln;
es hat seine Figur und seine Zeichen,
seine Sinne und Empfindlichkeit im Stamme.
~Paracelsus über den Baum~
Wenn du am Morgen erwachst denke daran,
was für ein köstlicher Schatz es ist,
zu leben, zu atmen und sich freuen zu können.
~Marc Aurel~ (121-180)
Wer Schmetterlinge lachen hört,
der weiß, wie Wolken schmecken.
~Novalis~
Die Natur ist ein wunderschöner Rückzugsort,
wo man Ruhe und Frieden,
vor dem Wahnsinn, der uns mitunter umgibt,
finden kann.
Allen lieben Besucherinnen & Besuchern
wünsche ich einen wunderschönen Juli :-)
~
Moin liebe Gerda,
AntwortenLöschenzuerst kam mir natürlich Eichendorffs schöner Wald in den Sinn...
Der Vergleich von Paracelsus war mir unbekannt und erstaunt mich, neue Forschungsergebnisse gehen noch darüber hinaus.
Zur Zeit ist es mir nicht ratsam hier im Norden, die Gedanken an einen Waldspaziergang verwehen, es stürmt.
Einige Fähren haben festgemacht, die See hat sich hochgeschaukelt.
Den Wünschen für einen feinen Juli schließe ich mich an!
Liebe Grüße!
Liebe Kelly,
AntwortenLöschendanke für deinen lieben Kommentar :-).
Das schöne Waldgedicht aus der Epoche der Romantik von Joseph von Eichendorff hab ich quasi fürs Gemüt ausgewählt, weil die derzeitigen großen, verheerenden Waldbrände in vielen Regionen der Erde ein absoluter Horror sind.
Wer sucht der findet, das Zitat von Paracelsus, hab ich halt zufällig gefunden.
In unserer Region stürmt es auch so heftig, da bleib ich lieber, wenn ich nichts besonderes vorhabe, im Haus.
Und du, liebe Kelly, pass weiterhin schön auf dich auf :)!
Ganz liebe Grüße
Gerda
Hurra, die liebe Gerda hat sich meinem Lieblingsthema gewidmet ... da triffst du bei mir voll ins Schwarze ... ähm, eigentlich ins Grüne ... hihi.
AntwortenLöschenIch kann dir da ein ganz bezaubernd-schönes Büchlein empfehlen. Es heißt "O schöner, grüner Wald" - Ein Lesespaziergang.
Aus dem Inhalt:
Für uns Deutsche ist der Wald ein Sehnsuchtsort. "Die Wälder schweigen. Doch sie sind nicht stumm. / Und wer auch kommen mag, sie trösten jeden", dichtete etwa Erich Kästner. Iris Schürmann-Mock hat für ihren Lesespaziergang eine ungewöhnlich bunte Mischung von Texten versammelt: Sagen, Märchen, Briefe, Reisebeschreibungen, Sachtexte sowie Gedichte, Rätsel und Kochrezepte.
Der Wald als Ort der Erholung, aber auch der Bedrohung; sein Nutzen für den Menschen; Baumarten und Tiere; Waldgeister und Elfen - der Wald hat viele Gesichter. Und weckt starke Gefühle.
Geschmückt ist es mit wundervollen alten Gemälden, Stichen, historischen Fotografien und Bildchen ... und bezahlbar ist es auch.
Vielleicht hast du ja Interesse, liebe Gerda?
Danke für diesen schönen Eintrag und liebe Grüße
aus dem Schwabenländle von der Andrea
Das ist ja lustig ... während ich durch dein Poesie-Wäldchen schlenderte, hast du meine Wiese abgegrast ... hihi.
AntwortenLöschenLiebe Andrea, hab mich gefreut, dass ich mit meinem kleinen Wald-Posting ins 'Grüne' getroffen habe.
AntwortenLöschenDein empfohlenes Büchlein "O schöner grüner Wald" hab ich auf meiner Merkliste platziert.
Ein Spaziergang im Wald kann eine erholsame Abwechslung zur Corona Isolation sein...
Dazu passt treffend, wie du schon oben erwähnst, das Gedicht von Erich Kästner:
Die Seele wird vom Pflastertreten krumm.
Mit Bäumen kann man wie mit Brüdern reden
und tauscht bei ihnen seine Seele um.
Die Wälder schweigen.
Doch sie sind nicht stumm.
Und was auch kommen mag,
sie trösten jeden.
Vor Kurzem kam im MDR-Fernsehen die Reportage: Im Wald der alten Buchen: Die Hohe Schrecke. Das hat mir sehr gefallen und ich hoffe, dass du den bewaldeten Höhenzug zwischen Erfurt, Halle und Bad Frankenhausen auch kennst. Ansonsten kannst du ja mal googeln, dies wird dich bestimmt ebenfalls beeindrucken.
Viele liebe Sommergrüße zu dir ins Schwabenländle
schickt dir die Gerda aus dem Vorerzgebirge :-)
Herrlich dieses Gedicht, gell?
LöschenNein, liebe Gerda, diesen von dir erwähnten Höhenzug kenne ich leider nicht. Ich kenne nur den Rennsteig ... hihi.
Besonders gern denke ich an die Urlaube im Harz, der Sächsischen Schweiz und im Zittauer Gebirge zurück.
Ein liebe Sommerabendgruß zurück zu dir!
Wer kennt es nicht das Rensteiglied - heimliche Hymne des Thüringer Waldes...
LöschenDenn die Suhler Volksmusikanten Herbert Roth (Musik) und Karl Müller (Text) haben mit dem Rennsteiglied diesen Thüringer Höhenweg musikalisch bekannt gemacht.
Das Lied ist quasi die "heimliche Hymne des Thüringer Waldes" und bei einer Wanderung auf dem Rennsteig sollte man es singen können.
Erstmals öffentlich aufgeführt wurde das Rennsteiglied am 15 April 1951 im Gemeindesaal in Hirschbach bei Suhl (dem heutigen Hotel "Zum goldenen Hirsch").
So, nun hab ich wieder was erzählt, liebe Andrea. Und ich denke, dass das schöne Rennsteiglied vielen Lesern bekannt ist ... und tja, man kann es, nach Lust und Laune, auf YouTube
anhören und mitsingen.
Wünsch dir ein schönes und erholsames Sommerwochenende!
Liebe Grüße von mir zu dir :-)