Lied im Freien
Wie schön ist's im Freien!
Bei grünenden Maien
Im Walde, wie schön!
Wie süß, sich zu sonnen,
Den Städten entronnen,
Auf luftigen Höhn!
Wo unter den Hecken
Mit goldenen Flecken
Der Schatten sich mischt,
Da lässt man sich nieder,
Von Haseln und Flieder
Mit Laubduft erfrischt.
D'rauf schlendert man weiter,
Pflückt Blumen und Kräuter
Und Erdbeern im Gehn;
Man kann sich mit Zweigen,
Erhitzet vom Steigen,
Die Wangen umwehn.
Dort heben und tunken,
Gleich blinkenden Funken,
Sich Wellchen im Bach:
Man sieht sie verrinnen
In stillem Besinnen,
Halb träumend, halb wach.
In weiten Bezirken,
Mit hängenden Birken
Und Buchen besetzt,
Gehn Damhirsch und Rehe
in traulicher Nähe,
Von niemand gehetzt.
Am schwankenden Reisig
Hängt zwitschernd der Zeisig,
Vor Schlingen nicht bang;
Erfreut, ihn zu hören,
Sucht keiner zu stören
Des Hänflings Gesang.
Hier sträubt sich kein Pförtner,
Hier schnörkelt kein Gärtner
Kunstmäßig am Hain:
Man braucht nicht des Geldes;
Die Blumen des Feldes
Sind allen gemein.
Foto: Pixabay
Wie schön ist's im Freien!
Despoten entweihen
Hier nicht die Natur.
Kein kriechender Schmeichler,
Kein lästernder Heuchler
Vergiftet die Natur.
(1762-1834), Schweizer Dichter.
Leben allein genügt nicht, sagte der Schmetterling.
Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume
muss man auch haben.
Hans Christian Andersen
(1805-1875), dänischer Dichter und Schriftsteller
Die mit Abstand beste Nerven-Heil-Anstalt
ist die freie Natur.
Ernst Ferstl
(*1955), österreichischer Lehrer, Dichter und Aphoristiker
Foto: Youtube
Wie schön blüht uns der Maien, der Sommer fährt dahin!
Foto: Pixabay
Allen lieben Besucherinnen & Besuchern
wünsche ich, trotz allem, eine schöne Maienzeit!
~
Moin liebe Gerda,
AntwortenLöschenhoffentlich verhallt dein Rufen nach gesunder, ehrlicher Natur nicht in den Reihen der Wirtschaftsbosse...
Der Tierfilmer Kieling äußerte sich im Riverboat recht kritisch zur momentanen Situation und unserem Verhalten überhaupt.
Ein paar schöne Sonnentage vor den Eisheiligen wünsche ich uns und allen, heilsam für das Gemüt.
Herzlichst Kelly
Liebe Kelly, danke für deinen lieben Kommentar.
LöschenNicht nur die Wirtschaftsbosse machen einem Angst, sondern derzeit auch die grausamen Schilderungen des 2. Weltkrieges, anlässlich zum 75. Jahresstag der Befreiung.
Den Tierfilmer Andreas Kieling hab ich auch immer gern geschaut. Er hat sich öfters besorgniserregend, bei seinen Aufnahmen, an die wilden Tiere heran gepirscht. Und als Naturwanderer ist er ja bestens über Fauna und Flora vertraut, aber ob seine Kritik noch viel nützen kann, da habe ich so meine Bedenken.
Wünsch dir, trotz allem, wunderschöne Maientage :-)!
Herzliche Grüße
Gerda
Wiedereinmal ganz bezaubernd hast du diesen Gruß für deine Gäste gestaltet, liebe Gerda. Vielen Dank auch für die Wünsche dazu. Auch dir einen schönen Mai!!!
AntwortenLöschenDas Gedicht von Johann Gaudenz ist wunderschön ... die Fotos so liebevoll und passend gewählt. Leider hat sich inzwischen einiges verändert, vorallem die Prioritäten für viele Menschen, so dass der letzte Vers des Gedichtes heute leider nicht mehr passt. Der Despoten gibt es leider sehr sehr viele.
Dennoch erfreue ich mich sehr an deinem schönen Eintrag, liebes Schwälbchen ...
und komme gerne wieder. Also bis zum nächsten Mal ...
liebe Grüße
von dem Schwäbchen Andrea :)
Lieben Dank für dein Lob, liebe Andrea. Das hat mich darin bestärkt, dass ich mit der Auswahl des Maigedichtes von Johann Gaudenz richtig lag.
AntwortenLöschenUnd ja, wenn ich nicht die schönen Fotos von den vielen unbekannten Fotografinnen und Fotografen von Pixabay zur Auswahl hätte, wäre ich mit meinem Blog total aufgeschmissen.
Ach, lassen wir den Weltschmerz ruhen und erfreuen uns an der schönen Maienzeit... Und ich hoffe, dass du auf deinem schönen Morgentau-Blog, von deinen Streifzügen durch die Natur, bald wieder neue Aufnahmen einstellen wirst, freue mich schon darauf.
Beruhigend finde ich es auch, dass viele Corona Einschränkungen gelockert worden sind, und es nun wieder aufwärts geht.
Wünsche dir und deinen Lieben eine wunderschöne Maienzeit!
Sei lieb gegrüßt vom Schwälbchen Gerda, das immer an dich und an Kelly denkt :-)