Das Friedenslied
Nach einem Brand 1757 im Jahr 1937 wieder neu errichtet.
Gedanken zu einem Welterfolg - Wissenschaftliche Sichtweise
Der Salzburger Musikschriftsteller und Dramaturg Professor
Gottfried Kasparek ist unter anderem künstlicher Leiter des
Diabelli -Sommers in Mattsee. Zum 200-Jahr-Jubiläum hat
er sich mit dem Weihnachtslied "Stille Nacht! Heilige Nacht!"
auseinandergesetzt und erklärt, worin dieser Zauber besteht.
Kaum jemand kann sich dem Bann des Liedes widersetzen
und dafür gibt es interessante Gründe.
Foto: pixabay - Wien, Gasse, Österreich
Schon als Kind in Wien war das gemeinsame Singen von
"Stille Nacht! Heilige Nacht!" unter dem Christbaum vor
der Bescherung von der Weihe der Weihnacht erfüllt.
Das Lied gehörte zum Fest und so ist es bis heute geblieben.
Ein schöner Gesang, der einfach da ist und Freude macht.
Sogar dann, wenn die Interpretation zu wünschen übrig lässt.
Ich zum Beispiel habe immer noch den vor allem lauten
und rauen Bariton meines Vaters im Ohr.
Das macht nichts, die Musik hält das aus.
Später, in Salzburg, war es eine originale, vierstimmige Version mit
Streichtrio, zwei Hörnern und Orgel die mich faszinierte. Sie stammt
vom Komponisten, von Franz Xaver Gruber, der den Welterfolg seines
Geniestreichs als Kirchenmusiker in Hallein noch selbst erlebt hat
Da wird aus dem Lied eine kleine, feine, klassische Kantate.
Der Dichter Joseph Mohr war Salzburger und ein sozial engagierter, aus
einfachsten Verhältnissen stammender Geistlicher. Er konnte sehr gut
Gitarre spielen und hatte eine schöne Tenorstimme. Der Komponist, der
Sohn eines Leinewebers aus Oberösterreich, war als Lehrer und
Regenschori im Land Salzburg tätig. Regenschori ist die alte
Bezeichnung für die "Regenten des Chores" in den Kirchen des
katholischen Österreich und Bayern.
Foto: pixabay - Bergwiese, Kapelle, Alpen
Den Text hatte Mohr schon 1816 in Mariapfarr im Lungau geschrieben.
Was am Heilig Abend 1818 erstmals erklang, dargeboten von Mohr und
dem in Basslage singenden Gruber, begleitet auf der Gitarre, wurde zu
einem der erfolgreichsten Lieder der Musikgeschichte.
Der Mann, der wenig später die Orgel reparierte, brachte es ins
Tiroler Zillertal, welches bis heute zur Erzdiözese Salzburg gehört.
Dort, in Fügen, erklang es wohl schon zu Weihnachten 1819.
Zillertaler Volkssänger machten das Lied berühmt, in der Alten, bald
auch in der Neuen Welt. In vielen Versionen. Auch Gruber selbst
schrieb mehrere Fassungen. Aber das Wesentliche ist die Substanz.
Foto: pixabay - Christkind
Es ist ein schlichtes Wiegenlied im getragenen Siciliano-Rhythmus.
Dem sagt man Zärtlichkeit und schöne Melancholie nach.
Im Barock und in der Klassik wurde er oft für Hirtenidyllen erwendet,
nicht nur geistliche, auch sehr weltliche. Zum Beispiel singt Pamina in
Mozarts Oper "Die Zauberflöte" ihre wundersame, um vermeintlich
verlorene Liebe trauernde Arie in diesem Rhythmus. Dagegen lässt
Joseph Haydn in seinem Oratorium "Die Schöpfung" darin den Frühling
preisen. Sicher kannte Gruber geistliche Siciliano-Sätze aus seiner
täglichen Arbeit in den Kirchen von Arnsdorf und Oberndorf,
wahrscheinlich sogar solche von J. S. Bach, den Brüdern Haydn oder
Mozart. Vorbilder gibt es genug, doch die Einheit von Text und Musik
stammt von Mohr und Gruber.
Das Lied ist in deutscher Sprache, die Weise ist im besten Sinne
volkstümlich, der Rhythmus kommt aus den Dudelsäcken
sizilianischer Hirten. Der Text lässt sich gut übersetzen. Dem Zauber
der innigen Komposition können selbst Menschen nicht entkommen,
die anderen Religionen angehören oder Atheisten sind. Die hat
damit zu tun, dass sich darin die Kraft der Weihnachtsgeschichte in
einfachen Worten und Motiven spiegelt. Dass die Musik nicht
triumphierend klingt, sondern anrührend. Manche Menschen rührt das
Lied zu Tränen, was am Schwermut suggerierenden Rhythmus
liegen mag - auch Pamina weint sozusagen singend. Andere bewegt es
eher zu einem glücklichen Lächeln. Man kann dazu sogar unter Tränen
lachen. Das Lied ist nicht liturgisch streng, es ist ein Liebeslied
für ein neugeborenes Kind. Es ist ein Lied des Friedens voll klingender
Spiritualität, die Grenzen überwindet. Und es ist zeitlos. Es gehört
all jenen in der Welt, die guten Willens sind
~ Gedanken von Professor Gottfried Kasparek ~
Foto:pixabay - Friedensglocke, Fichtelberg Erzgebirge
~Marie v. Ebner-Eschenbach~
Frohe Weihnachten wünsche ich allen lieben Besuchern
&
Frieden allen Menschen auf Erden!
Fröhliche Weihnachten!
AntwortenLöschenLiebe Gerda,
feiere mit Gesang und Klang!
Herzlichst Kelly
Danke, liebe Kelly, ich wünsche dir ebenfalls eine besinnliche, schöne Zeit mit all deinen Lieben!
AntwortenLöschenHerzlichst Gerda
Und schon geht es auf das nächste Event zu ...
AntwortenLöschenrutsch gut und sanft rein, liebes Schwälbchen,
ich denke an dich,
deine Schwäbchen
Danke, kleine Waldameise, für deinen lieben Kommentar :-)!
AntwortenLöschenFür das neue Jahr wünsche ich dir viel Glück, Freude und vor allem Gesundheit!
Herzlichst dein Schwälbchen, das in der Silvesternacht ebenfalls an dich und an die liebe Kelly denkt. :-)