Samstag, 5. Mai 2018




                                                    Verkehrte Welt






                                             Dunkel war's, der Mond schien helle.
                                                 Schneebedeckt die grüne Flur,
                                                  Als ein Wagen blitzeschnelle
                                                   Langsam um die Ecke fuhr.

                                                 Drinnen saßen stehend Leute
                                             Schweigend ins Gespräch vertieft ,
                                               Als ein totgeschoss'ner Hase
                                            Auf der Sandbank Schlittschuh lief.

                                               Und der Wagen fuhr im Trabe
                                               Rückwärts einen Berg hinauf.
                                               Droben zog ein weißer Rabe
                                                 Grade eine Turmuhr auf.

                                                  Und auf einer grünen Bank,
                                                    Die rot angestrichen war,
                                               Saß ein blondgelockter Jüngling
                                               Mit kohlrabenschwarzem Haar.

                                                  Neben ihm 'ne alte Schrulle,
                                              Zählte kaum erst sechzehn Jahr',
                                                In der Hand 'ne Butterstulle,
                                              Die mit Schmalz bestrichen war.

                                                Droben auf dem Apfelbaume,
                                                 Der sehr süße Birnen trug,
                                             Hing des Frühlings letzte Pflaume
                                                Und an Nüssen noch genug.

                                          Dies Gedicht von Wolfgang Goethe
                                            Schrieb Schiller in der Abendröte
                                              Als er auf dem Nachttopf saß
                                               Und die Morgenzeitung las.

                                                                 ~                          

                           Text: Verfasser unbekannt - vor 1900 entstanden,
                           vermutlich eine von Schülern verfasste Satire auf
                             ellenlange, grottenschlechte Gedichte, die sie
                                       auswendig lernen mussten.

                                                                 ~
                                                     

                                            Quelle: Volksliederarchiv





                                          Das Gedicht gibt es in vielen Versionen.
                                           Habe mir davon dieses Gedicht aus dem
                                          Volksliederarchiv (Volksgut) ausgewählt.

                                                                      👀


                               Diesen abgedrehten Blödsinn finde ich einfach nur...schön.
                                                  Und was haltet Ihr davon?
                            

                   
                                          

                                    
                                              Wünsche Euch schöne Maientage :)




6 Kommentare:

  1. Passt wie die Faust aufs Auge zu dieser verrückten Welt. Mir gefällt´s.
    LG, Varis

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  2. Da haste echt recht!!!
    *Lach* Und Mark Twain hat mit seinem Zitat ebenfalls ins Schwarze getroffen :).
    "Als Gott den Menschen erschuf,
    war er bereits müde,
    das erklärt alles."
    Wünsch dir eine schöne Woche!
    LG Gerda

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  3. Erinnerungen...
    Moin Gerda,
    auf einem langen Rückweg im Urlaub, eigentlich nur erschöpft und Sehnsucht nach dem Bett, stimmte meine damals kleine Nichte den Text an und sofort war alle Müdigkeit verschwunden.
    Es war spät am Abend *lächel*, ein schönes Erinnerungsbild.
    Mit der inzwischen großen Nichte war ich im letzten Jahr auf Fahrradtour...
    Dir auch eine schöne Maienzeit!
    Vielleicht mit dem Lied vom Kuckuck und dem Esel,
    oder eine Kuh die saß im Schwalbennest mit sieben jungen Ziegen usw.!
    LG Kelly

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  4. Alles neu macht der Mai, macht die Seele frisch und frei...
    Wünsche dir noch schöne Maienzeit-Wanderungen, aber alles schön in Maßen, damit du nicht hinterher "Aua es tut so weh..." singst ;).
    Und eh ich meinen Blog - wegen dem Daten-Gestrüpp - schließe, trinke ich erstmal meinen köstlichen Impressum-Kaffee mit Datenschutz-Zutaten ohne jegliche Anwaltskosten ;)).
    Was ich auf dieser Welt noch ok finde, sind Menschen, wie Du, die ihr Herz auf dem richtigen Fleck haben und immer einander Halt geben !
    Herzlich Gerda

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  5. Hallo Gerda – das Gedicht hat mir schon als Kind gefallen. :)
    Wie? Du willst deinen Blog für alle Zeit schließen?
    Nicht doch. Stelle ihn erstmal vor dem 25. Mai auf privat ohne Zutritt für alle und mach dich dann schlau was mit den Datenschützern und den privaten (anonymen) Blogs passiert. Danach kannst du dich dann ja richten.

    Herzliche Grüsse,
    G.

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  6. Danke, dass du trotz deiner knapp bemessenen Zeit bei mir vorbeigeschaut hast. :)

    Google hat zwar just per E-Mail eine überarbeitete Datenschutzerkärung, welche am 25. Mai 2018 in Kraft tritt, herausgegeben.
    Trotzdem hab ich immer noch "Tomaten auf den Augen" und werde vorsichtshalber, wie du es schon rätst, meinen Blog auf "privat" setzen.

    Liebe Maiengrüße
    Gerda

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