Vorfrühling
Es läuft der Frühlingswind
Durch kahle Alleen,
Seltsame Dinge sind
In seinem Wehn.
~
Er hat sich gewiegt,
Wo Weinen war,
Und hat sich geschmiegt
In zerrüttetes Haar..
~
Er schüttelte nieder
Akazienblüten
Und kühlte die Glieder,
Die atmend glühten.
Lippen im Lachen
Hat er berührt,
Die weichen und wachen
Fluren durchspürt.
~
Er glitt durch die Flöte
Als schluchzenter Schrei,
An dämmender Röte
flog er vorbei.
~
Er flog mit Schweigen
Durch flüsternde Zimmer
Und löschte im Neigen
Der Ampel Schimmer.
Es läuft der Frühlingswind
Durch kahle Alleen,
Seltsame Dinge sind
In seinem Wehn.
~
Durch die glatten
Kahlen Alleen
Treibt sein Wehn
Blasse Schatten.
~
Und den Duft,
Den er gebracht,
Von wo er gekommen
Seit gestern Nacht.
Hugo von Hofmannsthal (1874-1929)
Foto. Pixabay
Da gerade ein extremes Winterwetter in Deutschland herrscht,
kommt mir das Vorfrühlingsgedicht von Hugo Hofmannsthal sehr gelegen.
Ursache für diese Kältewelle sei eine seltene Kombination
von Hoch- und Tiefdruckgebiet.
Bloß nicht verzagen ... nach jedem Winter
kommt wieder ein Frühling!
Foto: Pixabay
Allen lieben Besucherinnen & Besuchern
wünsche ich schöne Tage im Februar ... und passt gut auf euch auf :-) !
~
Moin liebe Gerda,
AntwortenLöschenein mir unbekanntes Gedicht, vom Inhalt und den assoziierten Bildern irgendwie weit weg ;).
Zu real ist das Geschehen und die Nachrichten erden ganz gewaltig, für zartes Frühlingserwachen bleibt nicht viel...
Der Trost von den wiederkehrenden Jahreszeiten bleibt!
Herzlichst Kelly
Danke für deinen Kommntar, liebe Kelly :).
AntwortenLöschenDie Realität finde ich ebenfalls sehr bedrückend...
Dazu kann ich Immanuel Kant treffend zitieren:
Der Himmel hat den Menschen als Gegengewicht
zu den vielen Mühseligkeiten des Lebens
drei Dinge gegeben: Die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.
Komm gut durch den frostigen Monat Februar und danke vielmals, dass du mir gewogen bleibst :)!
Viele liebe Grüße
Gerda