Donnerstag, 31. Oktober 2019

November





                                                               November





                                                                                   Foto: Pixabay




                                           Solchen Monat muss man loben:
                                            Keiner kann wie dieser toben,
                                              Keiner so verdrießlich sein
                                              Und so ohne Sonnenschein!
                                             Keiner so in Wolken maulen,
                                         Keiner so mit Sturmwind graulen!
                                           Und wie nass er alles macht!
                                              Ja, es ist 'ne wahre Pracht.






                                                                               Foto: Pixabay




                                           Seht das schöne Schlackerwetter!
                                            Und die armen welken Blätter,
                                             Wie sie tanzen in dem Wind
                                              Und so ganz verloren sind!
                                       Wie der Sturm sie jagt und zwirbelt
                                           Und sie durcheinanderwirbelt
                                            Und sie hetzt ohn' Unterlass:
                                              Ja, das ist Novemberspaß!





                                                                                Foto: Pixabay




                                         Und die Scheiben, wie sie rinnen!
                                         Und die Wolken, wie sie spinnen
                                             Ihren feuchten Himmelstau
                                             Ur und ewig, trüb und grau!
                                         Auf dem Dach die Regentropfen:
                                         Wie sie pochen, wie sie klopfen!
                                     Schimmernd hängt's an jedem Zweig,
                                             einer dicken Träne gleich.






                                                                               Foto: Pixabay




                                            O, wie ist der Mann zu loben,
                                        Der solch' ein unvernünt'ges Toben
                                           Schon im Voraus hat bedacht
                                          Und die Häuser hohl gemacht!
                                        So, dass wir im Trocknen hausen
                                       Und mit stillvergnügtem Grausen
                                           Und in wohlgeborgner Ruh
                                          Solchem Gräuel schauen zu!


                                    Autor: Heinrich Seidel . 1842-1906
                                       Schriftsteller & Ingenieur


                                                            ~


                          Empfehlenswert zu dem Gedicht von Heinrich Seidel

                                           ist die lehrreiche Interpretation

                                   von Autor: Hans-Peter Kraus unter dem Link
            
                                    https://www.lyrikmond.de/gedicht-523.php
                
                                                           



                                                                              Foto: Pixabay





                                 Der November gilt eher als trübsinniger Monat:
                                     viele stille Feiertage, grausames Wetter,
                                    der Herbst putzt die letzten Bäume kahl.
                                Trotzdem kommt er bei den Dichter gar nicht
                                 so schlecht weg, die in ihren Gedichten zum
                                  November auch die schönen Seiten sehen.


                          Quelle: Unterm Lyrikmond - November-Gedichte





        

 
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                                               Gegen das Kleine stachlig zu sein,
                                                    ist eine Weisheit für Igel.

                                                     ~Friedrich Nietzsche~


                



                                                                           Foto: Pixabay


                                                    
                                         
                                Allen lieben Besucherinnen & Besuchern
                                  wünsche ich schöne Tage im November!

                          










                                  

8 Kommentare:

  1. Liebe Gerda,
    nun hätte ich mich fast festgelesen, hier und auf der Seite mit den Kommentaren von Herrn Kraus...
    Es passt immer, kommt auf Gefühl und Lesart an, Romantik und Sturm und Drang und total aktuell.
    Seidel war zu meiner Zeit Schullektüre, vortragen vor der Klasse mit einem Knicks zu Beginn ;).
    Das hohle Haus werde ich zu schätzen wissen in den nächsten ungemütlichen Tagen, versuche auch ihnen etwas positives abzugewinnen.
    Herzlichst Kelly

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  2. Danke, liebe Kelly, für deinen aufschlussreichen Kommentar :).
    Ja, ich hatte bei der Suche nach einem Novembergedicht, das Gedicht von Heinrich Seidel, deshalb ausgewählt, weil es so harmlos-lustig daherkommt, ohne den tieferen Sinn zu erfassen.
    Aber dank der Interpretation (Erklärung, Deutung des Gedichtes) von Autor: Hans-Peter Kraus, hab ich einen besseren Durchblick gewonnen.
    Edit - Auch ich bin der Auffassung, dass sich auch heute, wenn ich die täglichen Horror-Nachrichten so lese, nichts daran geändert hat.
    Danke dir nochmals, liebe Kelly, für deinen informativen Kommentar und komm gesund und heil durch den Monat November!
    Ganz liebe Grüße
    Gerda

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  3. Da hast du dem trüben Monat aber einen schönen Eintrag gewidmet, liebe Gerda. Gefällt mir wieder sehr. Vor allem das Gedicht von Heinrich Seidel, das ich noch nicht kannte. Es ist wunderbar, vielen Dank dafür!

    Dass du es schön gemütlich in deinem hohlen Haus hast, wünscht dir mit einem ganz lieben Morgengruß
    Andrea

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  4. Liebe Andrea,
    über deinen Kommentar hab ich mich gefreut, vielen lieben Dank dafür!

    Den Schriftsteller Heinrich Seidel mag ich auch sehr, denn bei der Suche nach einem Gedicht, das mir zusagt, bin ich bei ihm öfters fündig geworden.

    Voriges Jahr im November, liebe Andrea, hatte ich das Laternenlied "Sonne, Mond und Sterne" von Heinrich Seidel auf meinem Blog veröffentlicht, das dir auch sehr gefallen hat.

    Ja, in meinem 'hohlen' Haus hab ich es wirklich schön warm und gemütlich und das wünsche ich allen Menschen!

    Wünsche dir eine restliche schöne Novemberzeit :)!

    Ganz liebe Grüße
    Gerda

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    1. Ich bin auch sehr dankbar für mein gemütliches Heim in dieser trüben Zeit. Das ist für mich nicht selbstverständlich. Es ist ein großes Geschenk.

      Einen gemütlichen Sonntag wünsche ich dir,
      liebes Schwälbchen Gerda,
      Andrea, das Schwäbchen :)

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  5. Liebe Andrea, wir schätzen unser warmes gemütliches Zuhause, bei diesem nasskaltem Novemberwetter, sehr.
    Auch wenn ich in den Nachrichten lese, dass es in Österreich tagelang heftig geregnet und geschneit hat und deswegen Erdrutsche und Lawinen drohen. Und dass auch Venedig innerhalb einer Woche zum dritten Mal überflutet wurde... da bin ich froh, dass das Wetter in unserer Region so glimpflich verläuft.

    Das Schwälbchen Gerda wünscht dir, liebes Schwäbchen Andrea, eine schöne Novemberwoche - hab es fein :)!

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  6. Liebe Gerda,
    wieder werde ich von wunderschönen Gedichten empfangen!
    Die Herbstzeit ist wirklich eine traumhaft schöne Jahreszeit. Allein die Farbenpracht und die etwas melancholische Stimmung lässt uns so allmählich wieder zur Besinnung kommen. Wir werden uns des Wesentlichen im Leben bewusst und sind dankbar für jeden neuen Tag.
    Nun steht die Adventszeit vor der Tür und genau wie du schätze auch ich ein gemütliches Zuhause zu haben. Die Einkehr ins Innere des Hauses und die Einkehr in unser Inneres, tut gerade jetzt in diesen kalten Zeiten besonders gut. In unserem Inneren gibt es so viel zu entdecken und jede Minute ist es wert, all diese Schätze in uns wahrzunehmen.
    Liebe Gerda, ich danke dir sehr herzlich für deine netten Worte bei mir und freu mich, dass dir die Fotos gefallen haben. Hatte schon angenommen, dass es dir bei mir nicht mehr gefällt ;o).
    Ich wünsche dir eine gemütliche und besinnliche Adventszeit und weiterhin alles Gute.
    Bleib' gesund und lass es dir gut gehen !
    Liebe Grüße und ein angenehmes Wochenende.
    Herzlichst Laura

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  7. Doch, liebe Laura, dein Blog gefällt mir und deshalb lese ich auch immer regelmäßig deine Posts ... denn ich schätze deinen menschlichen und politischen Weitblick sowie journalistischen Schreibstil sehr.
    Hab herzlichen Dank für deinen netten Besuch, liebe Laura :).
    Wünsch dir ebenfalls eine schöne romantische und besinnliche Vorweihnachtszeit!
    Ganz liebe Grüße
    Gerda

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