Der Spaziergang
"Ihr Wälder schön an der Seite,
Am grünen Abhang gemalt,
Wo ich umher mich leite
Durch süße Ruhe bezahlt
Für jeden Stachel im Herzen,
Wenn dunkel mir ist der Sinn,
Den Kunst und Sinnen hat Schmerzen
Gekostet von Anbeginn.
Ihr lieblichen Bilder im Tale,
Zum Beispiel Gärten und Baum,
Und dann der Steg der schmale,
Der Bach zu sehen kaum,
Wie schön aus heiterer Ferne
Glänzt Einem das herrliche Bild
Der Landschaft, die ich gerne
Besuch' in Witterung mild.
Die Gottheit freundlich geleitet
Uns erstlich mit Blau,
Hernach mit Wolken bereitet,
Gebildet wölbig und grau,
Mit sengenden Blitzen und Rollen
Des Donners, mit Reiz des Gefilds,
Mit Schönheit, die gequollen
Vom Quell ursprünglichen Bilds."
~Friedrich Hölderlin~ (1770-1843)
Zeitraum 19 Jahrhundert (Klassik, Romantik)
Johann Christian Friedrich Hölderlin
(1770-1843)
Friedrich Hölderlin von dem schönen Berggedicht
"Der Spaziergang"
war einer der bedeutensten deutschen Lyriker überhaupt.
Tübingen, Neckar die einstige Heimat von
Friedrich Hölderlin
Tübingen, Hölderlinturm, Hölderlin
Tübingen, Stocherkahn, Kahn, Neckar
"Und das heilige Grün, der Zeuge des seligen,
tiefen Lebens der Welt"
~Christian Friedrich Hölderlin~
An eine Rose
Ewig trägt im Mutterschoße,
Süße Königin der Flur!
Dich und mich die stille, große
Allbelebende Natur;
Röschen! Unser Schmuck veraltet
Doch der ew'ge Keim entfaltet
Bald zu neuer Blüte sich.
Friedrich Hölderlin (1770-1843), Johann Christian Friedrich,
deutscher evangelischer Theologe, Dramatiker und Lyriker
(begann ab 1841 seine Gedichte mit Scardanelli zu unterzeichnen)
Epilog
Das Fremde und das Eigene - Helfen im Geiste Hölderlin
Deutschland und die Flüchtlingspolitik
Unser kultureller wie auch unser materieller Reichtum heute gründet
wesentlich auf der Zuwanderung von Menschen und Ideen in den
vergangenen Jahrhunderten. Was uns wer fremd war, blieb es nicht.
Das Fremde und die Fremden wurden deutsch, sie veränderten sich
und die Deutschen mit ihnen. Integration also lohnt sich und ist
erreichbar, wie beides unsere deutsche Geschichte beweist.
Sie zeigt auch: Wer seiner selbst nicht sicher ist reagiert mit Abwehr
Ausgrenzung um seine labile Identität zu stabilisieren. Wer aber seiner
selbst sicher ist, dem ist Offenheit und Angstfreiheit möglich.
Wir sollten mehr kulturelles Selbstbewusstsein wagen!
Zitat aus einem Beitrag von Wolfgang Thierse
in der Integrationsdebatte - dessen Meinung ich absolut teile!!!
Allen Besuchern wünsche ich, trotz der gegenwärtigen politischen
Zerissenheit, schöne und erholsame Sommertage :)!
💟
Hinweis zwecks Bilder:
Alle Bilder stammen aus der Bilderdatenbank
von pixabay.de
Für die Ausgestaltung von privaten Blogs werden sie
freundlicherweise zur Verfügung gestellt.
Dafür bedanke ich mich ganz herzlich :)
~
Moin liebe Gerda,
AntwortenLöschendie Zeit der Romantik in Wort und Bild trug Früchte in der Seele, ein wenig in diese Zeit der Realität hinüberretten ist notwendig.
Das Empfinden von all dem Guten und den Werten macht den Menschen einzigartig - egal wo.
Danke, liebe Kelly, wie du es sagst bzw. schreibst, so stimmt das haargenau!
AntwortenLöschenMir geht gerade das Schicksal des Kapitäns der Lifeline Claus-Peter Reisch, welcher in Seenot geratene Flüchtlinge rettet, und dafür bestraft werden soll, nahe.
Erst stirbt das Recht und dann der Mensch - wir könnten viele Probleme lösen, wenn wir anstatt Nationalismus, Mensch zuerst, leben würden.
Wünsch dir einen schönen Sommertag!
LG Gerda :)